Betriebliche Gesundheitsförderung im Pflegebereich während Covid-19

CHALLENGE
Durch den Ausbruch der Covid-19 Pandemie Anfang 2020 vergrößerte sich die ohnehin hohe Arbeitsbelastung in den Krankenhäusern zusätzlich und brachte weitere Probleme mit sich. Die Angst vor einer Ansteckung und die soziale Isolation führten zu einer zusätzlichen psychischen Belastung und das ständige Tragen der FFP2 Maske und der Schutzausrüstung führte zu einer zusätzlichen körperlichen Belastung.

ERGEBNISSE
Durch unsere Forschung haben wir herausgefunden, dass über 50% der Pflegekräfte im Krankenhaus St. Vinzenz in Zams sowohl physisch als auch psychisch durch COVID- 19 belastet sind. Besonders vor der COVID Impfung war die Belastung sehr stark. Inzwischen kehrt Normalität zurück und die Angst vor einer Infektion sinkt. Als Entlastungsmaßnahmen wünschen sich die Pflegekräfte vom Krankenhaus St. Vinzenz präventive Maßnahmen, verlängerte Pausen in größeren Pausenräumen, Sportangebote, eine Gehaltserhöhung, dass die Pflege Teil der Schwerarbeiterregelung wird und mehr Wertschätzung. Während der COVID-19 Pandemie haben die Pflegekräfte auf sehr viel verzichtet und sehr hart gearbeitet, weshalb sie auch die Wertschätzung bekommen sollten, welche sie verdient haben.

 

Betriebliche Gesundheitsförderung

Betriebliche Gesundheitsförderung

Fact Box
  • Studiengang: Nonprofit-, Sozial- und Gesundheitsmanagement
  • Projektteam: Lisa Brüssermann, Johannes Loacker, Ulrike Niedrist, Sabine Ruech
  • Betreuer: Siegfried Walch, Jolanda Baur, Nils Mevenkamp, Wei Manske-Wang, Vladan Antonovic
  • Partnerorganisation: ÖGK
  • Bearbeitungszeitraum: 2021


Partner Statement:
„Ich finde eure Arbeit und die darin enthaltenen Verbesserungsvorschläge in Bezug auf die Maßnahmen sind gut aufbereitet und geben einige Denkanstöße. Gratulation! Die Forschungsarbeit „Welche Auswirkungen auf die Gesundheit haben sich während der COVID-19 Pandemie bei den Pflegekräften in Krankenhäusern gezeigt und mithilfe welcher Handlungsempfehlungen der betrieblichen Gesundheitsforderung kann darauf reagiert werden?“ zeigt deutlich, welchen physischen und psychischen Belastungen das Pflegepersonal in Österreich derzeit ausgesetzt ist. Die Studierenden befassten sich mit den Ressourcen, Belastungen und Wünschen einer, für das Gesundheitssystem essentiellen Berufsgruppe und hoben den dringenden Handlungsbedarf bezogen auf eine gesunde Arbeitswelt hervor. Die Umsetzung von gesundheitsfördernden Maßnahmen, wie sie in der Arbeit beschrieben werden, können den Pflegeberuf attraktiver gestalten und die Belastungen für Pflegekräfte reduzieren. Der Gedanke, die Pflege als Schwerarbeitsberuf einzustufen, könnte ein erster Schritt in Richtung der viel geforderten aber wenig gelebten Wertschätzung für diesen Beruf sein. Dies kann in weiterer Folge dem seit Jahren problematischen Fachkräftemangel entgegenwirken und eine Entlastung dieser systemerhaltenden Berufsgruppe bewirken.“ - Lisa Stern, Expertisezentrum Gesundheitsförderung, Prävention und Public Health